Er­näh­rungs­si­che­rung - Das Po­­ten­­ti­al, die Er­­näh­­rung von Mil­­lio­­nen zu si­chern

Weltweit sind immer noch über ein Viertel der Bevölkerung (ca. 2,3 Milliarden Menschen) von mäßiger oder schwerer Nahrungsmittelknappheit betroffen, ein Großteil davon im ländlichen Raum.x Weltweit stehen derzeit außerdem ca. 50 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot.x

Mangelernährung, gerade von Kleinkindern, führt zu einer lebenslang erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten sowie meist irreversiblen Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Weltweit waren im Jahr 2020 schätzungsweise 22 Prozent der Kinder unter fünf Jahren chronisch unterernährt, 6,7 Prozent waren von irreversiblen Wachstums- und Entwicklungsstörungen betroffen. Kinder in ländlichen Gebieten und ärmeren Haushalten, deren Mütter keine formale Bildung erhielten, waren anfälliger für Wachstumsverzögerung und AuszehrungAufgrund traditioneller Rollenbilder, sind es vor allem Frauen, die reproduktive Aufgaben, wie die Erziehung und Betreuung der Kinder sowie die Bereitstellung und Zubereitung von Nahrung übernehmen.

Dadurch haben sie das Potential, generationsübergreifend zu Change Agents zu werden. Nur wenn Kinder schon ab der Schwangerschaft genügend und ausgewogene Nahrung bekommen, können sie ihr geistiges und körperliches Potential im späteren Leben voll ausschöpfen. Das reicht vom Bildungsniveau bis zur Wirtschaftskraft, die in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. x

Darüber hinaus können Frauen bei gleichberechtigten Bedingungen, einen enormen Beitrag dazu leisten, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Info: Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) muss die Nahrungsmittelproduktion bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent gesteigert werden.x Um eine Hungersnot gänzlich zu verhindern, sind längerfristige und komplexere Maßnahmen erforderlich. Das beinhaltet Bildung, Ernährung und soziale Schutzsystem, etwa Schulmahlzeitenprogramme zu stärken und Lebensgrundlagen wiederstandsfähiger zu machen.x
Bekämen Frauen in der Landwirtschaft weltweit den gleichen Zugang zu Produktionsmitteln wie Männer, könnten die Erträge um bis zu 30 Prozent steigen. Die Zahl der Hungernden würde sinken, Kinder würden sicherer aufwachsen und die Wirtschaftsleistung könnte erstarken.

Nach­hal­ti­ge An­bau­me­tho­den, kli­ma­resi­li­en­ten Di­ver­si­fi­zie­rung

Seit Anfang der 1990er-Jahre hat sich die Zahl der extremwetterbedingten Katastrophen verdoppelt. Dies führt zu einer akuten Bedrohung der Ernährungssicherheit.

Aus diesem Grund ist die Nutzung nachhaltiger Anbaumethoden in der Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel wichtiger denn je. Hier spielen Frauen eine bedeutsame Rolle. Sie leisten wichtige Beiträge zur klimaresilienten Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion – und damit zur Ernährungssicherung, denn Hunger und Klimawandel hängen unmittelbar miteinander zusammen.x

Fußnoten

  1. Quelle: UNICEF (2022) The State of Food Security and Nutrition in the World 
  2. Quelle: WFP (2023) Hungersnöte bekämpfen
  3. Quelle: BMZ (2015): EINEWELT ohne Hunger ist möglich: Lösungsansätze der deutschen Entwicklungspolitik (öffnet neues Fenster), S.5
  4. Quelle: FAO 2017: The future of food and agriculture. Trends and challenges. http://www.fao.org/3/a-I6881e.pdf, S. 2
  5. Quelle: WFP (2023) Hungersnöte bekämpfen
  6. Quelle: Welthungerhilfe 2019: Welthungerindex 2019